Kürzlich habe ich hier mit Blick auf WhatsApp gefragt, wem eigentlich meine Telefonnummer gehört. Demjenigen, der sie in seinem Handy gespeichert hat oder mir. Nach den neuesten Entwicklungen kommt jetzt noch ein dritter Kandidat ins Spiel, und der heißt Zuckerberg.
Die Stimmung in den letzten Tagen lief nur selten in Richtung von Facebook. „Viel zu teuer“ meinte die Mehrheit derer, die auf Wirtschaftskennzahlen schauen. „Was mixen die für einen Datencocktail?“ fragten alle, denen es um Vielfalt im Social-Media-Kosmos geht.
19 Milliarden Dollar ist schon eine Menge Geld, wenn man bedenkt, dass Google 2006 1,6 Milliarden Euro für YouTube bezahlt hat (danke fürs Erinnern @uwebaltner). Für ein Unternehmen also, das immerhin niemals versprochen hat, auf Werbung zu verzichten.
Ein handgeschriebener Zettel, der über dem Schreibtisch von WhatsApp Gründer Jan Koum hängt, sorgt jetzt nämlich für mindestens so viel Furore wie die Elfmeter-Liste von Jens Lehmann bei der WM 2006 und wirft die Fragen auf: Wie kommt das investierte Geld wieder rein, ohne den Charakter von WhatsApp grundlegend zu verändern? Wie lassen sich Facebook und WhatsApp unter einen Hut bringen?
Für jene, die die letzten Tage auf einer einsamen Insel verbracht oder im Strudel der Ereignisse schlicht den Überblick verloren haben, hier eine Sammlung von Stimmen zum Thema:
Was bis letzte Woche kaum einer wusste: Es gibt auch Alternative zu WhatsApp: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/snapchat-threema-co-die-alternativen-zu-whatsapp-12812525.html
Die Süddeutsche Zeitung nutzt die Gelegenheit, den Messenger-Dienst Threema vorzustellen: http://www.sueddeutsche.de/digital/seit-facebook-deal-whatsapp-konkurrent-threema-verdoppelt-nutzerzahl-1.1894768
Facebook hat ein Schnäppchen gemacht, findet die FAZ, jedenfalls mit Blick auf die Kosten pro Kunde: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/unternehmenswert-pro-nutzer-in-dieser-rechnung-ist-whatsapp-richtig-billig-12813948.html
Bleibt WhatsApp wirklich autonom? Das Handelsblatt versucht die wichtigsten Fragen zu beantworten: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/facebook-uebernimmt-regie-was-der-whatsapp-verkauf-fuer-die-nutzer-bedeutet/9514844.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
Eine weitgehend unbekannte Wahrheit: WhatsApp ist nicht überall so populär wie hier in Deutschland. In den USA ist der Dienst eher ein Nischenanbieter – wie ich bei @fiene gelernt habe: http://www.mywebwork.de/fiene.tv/archive/2014/02/23/fiene-die-whatsapp-verrucktheit-der-deutschen/
Um Europa als Early Adopter vor den USA geht es auch hier: http://netzwertig.com/2014/02/21/riesenerfolg-ohne-us-marktdominanz-der-whatsapp-deal-veraendert-die-weltsicht-der-silicon-valley-strippenzieher/
Große Übernahmen künden Crashs an, ist „Die Welt“ überzeugt: http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article125058088/Fuer-Boersianer-ist-WhatsApp-das-Alarmsignal.html
Futurebiz sagt: Die Übernahem ist interessant, kontrovers und vielversprechend: http://www.futurebiz.de/artikel/der-mobile-gigant-facebook-12-mrd-300-mio-450-mio/
Und natürlich ging es immer wieder um den Ausfall von WhatsApp am Wochenende: http://www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article125134692/Spott-und-Frust-nach-WhatsApp-Ausfall.html
Ach, Google hätte sogar noch mehr zahlen wollen? http://www.gruenderszene.de/allgemein/whatsapp-google-facebook-microsoft
t3n ruft nach globalen Richtlinien für den Umgang mit Verbraucherdaten: http://t3n.de/news/hysterie-um-whatsapp-wechsel-530154/
Übrigens hätte man für 19 Milliarden Dollar auch andere schöne Sachen kaufen können: http://www.schleckysilberstein.com/2014/02/dinge-die-billiger-als-whatsapp-sind/
http://mashable.com/2014/02/20/facebook-16-billion/?utm_cid=mash-com-fb-main-link