„Networking“ – ein Wort, über das man immer wieder stolpert, denn gute Beziehungen sind essenziell. Dies war das Thema, mit dem ich mich letztes Wochenende im Rahmen eines Trainings beschäftigt habe. Selten habe ich in nur wenigen Stunden so Spannendes gelernt!
Stapelweise Visitenkarten und 500 Facebook-Freunde machen mich noch lange nicht zu einem gut vernetzten Menschen. Falsch ist das Steinzeitschema des „Jagen und Sammelns von Kontakten“. Optimal ist eine Netzwerk-Größe von 150 Kontakten.
Stapelweise Visitenkarten und 500 Facebook-Freunde machen mich noch lange nicht zu einem gut vernetzten Menschen. Falsch ist das Steinzeitschema des „Jagen und Sammelns von Kontakten“. Optimal ist eine Netzwerk-Größe von 150 Kontakten.
Am Ende haben wir es alle schon geahnt: Networking ist nicht gleich Networking, stapelweise Visitenkarten und 500 Facebook-Freunde machen mich noch lange nicht zu einem gut vernetzten Menschen.
Was aber macht ein gutes Netzwerk aus? Im Idealfall besteht es aus langfristigen und belastbaren Beziehungen, bei denen es ein paar Grundregeln zu beachten gibt:
Erfolgreiches Networking ist gleichzusetzen mit dem Aufbau eines Systems. Es geht eben nicht darum, möglichst viele, möglichst wichtige Adressen zu horten, sondern sich einen Kern an Kontakten zu schaffen, der verschiedene Eigenschaften besitzt: Ein ideales Netzwerk ist heterogen, das heißt es besteht aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten jeglichen Alters. Es sollte außerdem aus flexiblen und strapazierbaren Beziehungen bestehen, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Wenn man selbst versucht, Zentrum des Netzwerks zu werden, kann man die geknüpften Beziehungen für sich selbst und für Andere als „Mittelsmann“ optimal nutzen.
Diese Ansprüche lassen schon erahnen, dass ein solches Netzwerk nicht zu groß sein kann – das muss es aber auch gar nicht! Selbst der kontaktfreudigste Mensch sollte sein Netzwerk auf maximal 150 Personen beschränken – bestehend aus einem „engsten Kreis“ von Familie und guten Freunden, den regelmäßigeren, aber nicht engen Beziehungen und einem lockeren Kreis von Kontakten. Bei einer größeren Zahl besteht die Gefahr, dass die Beziehungen wieder oberflächlich werden, man zurück fällt in das Steinzeitschema des „Jagen und Sammelns von Kontakten“. Wichtig ist: Beim Prinzip des 150-Netzwerks muss für jeden neuen Kontakt ein alter verfallen. Das klingt hart, ist aber sinnvoll. Neue Bekanntschaften werden intensiver betrachtet, auf eine gemeinsame Basis geprüft und es wird versucht, Vertrauen zu erzeugen: Small-talk rückt in den Hintergrund.
Ist das Netzwerk erst einmal aufgebaut, sollte man es regelmäßig und systematisch pflegen. Bei engen Kontakten gilt es, die intensive Bindung nicht dadurch zu verlieren, dass man sie als gegeben betrachtet, lockere Beziehungen sollten durch persönlichen und interessierten Kontakt aufrecht erhalten werden: Konkret heißt das, lieber zwei mal im Jahr anrufen mit einem Tipp, einem Gefallen oder einfach nur ehrlichem Interesse, als jeden Monat Belanglosigkeiten auszutauschen und Weihnachtskarten zu schicken.
Klingt berechnend? Ist es auch. Wem das nicht gefällt, sollte sich verdeutlichen, dass diese Art des Netzwerkens am Ende die besseren, ja sogar die ehrlicheren und weniger egoistischen Beziehungen hervorruft. Mich jedenfalls hat sie überzeugt!
P.S.: Hier der Link zur Website von Alexander Wolf, der den Workshop geleitet hat.
Über die Autorin: Marlene Höfflin ist studentische Mitarbeiterin bei Dr. Haffa & Partner. Sie studiert ‘International Cultural and Business Studies’ an der Universität Passau.