Der Marketing Club München hatte am 12. November zum Unternehmergespräch mit Reinhold Würth geladen. Der ehemalige Chef der Würth-Gruppe und jetzige Vorsitzende des Stiftungsaufsichtsrat der Würth-Gruppe referierte zum Thema „Verantwortung tragen und Verantwortung übertragen“: Ein Vortrag aus dem Leben einer Unternehmerpersönlichkeit, die aus einem kleinen Handwerksbetrieb einen weltweit operierenden Konzern für Befestigungs- und Montagetechnik geschaffen hat.
Doch was mich am meisten beeindruckt hat, ist etwas anderes als das enorme Wachstum des Unternehmens. Es ist die Tatsache, dass Würth nie aus den Augen verloren hat, dass es im Leben – privat und beruflich – noch mehr gibt als den Erfolg, der sich in Zahlen ausdrückt.
Es ging ihm nie nur um technische Optimierung von Management und Prozessen, um mehr Wachstum und mehr Leistung, sondern darum, seinen Mitarbeitern echte, ehrliche Anerkennung zu geben und dies auch zu zeigen. Würth weiß, dass seine Mitarbeiter der wichtigste Erfolgsfaktor sind, und das sagt er nicht nur, sondern lebt es auch auf vielfache Art und Weise. Die Unternehmenskultur, in der die Mitarbeiter geschätzt und geachtet werden, ist bei Würth nicht Ergebnis einer Compliance-Abteilung, die schöne Formulierungen in einem kleinen Booklet zusammenfasst. Würth ist Vorbild. Er verlangt nichts von anderen, was er nicht selber von sich verlangt.
Vor allem ist er ein Mensch, der „Danke“ sagt. Noch heute, in diesem wirklich großen Unternehmen, greift er zur Feder, um sich bei Mitarbeitern und Teams für eine besonders gute Leistung zu bedanken. Er spricht persönlich Anerkennung aus. Er weiß, wie wichtig es ist, Mitarbeitern neben einem guten Verdienst auch Wertschätzung zu geben.
Ich denke, dass viele Unternehmer, Führungspersönlichkeiten und Manager von ihm lernen können: Dass es im Arbeitsleben mehr gibt als Kennziffern und Bilanzen, dass Erfolg nicht nur an quantitativen Größen gemessen werden sollte, dass für Mitarbeiter, Partner, Kunden und Lieferanten nicht nur Geld, sondern auch Wertschätzung wichtig ist. Und Würth hat es auch verstanden, diese Haltung und diese Unternehmenskultur bekannt zu machen, ihr Ausdruck zu geben, sie zu kommunizieren. Dies wiederum trägt nachhaltig zum Erfolg, zum guten Image und zum hohen Bekanntheitsgrad des Unternehmens bei.
Mitgenommen habe ich von diesem Unternehmergespräch mit Reinhold Würth, wie wichtig ehrliches, authentisches Handeln und Kommunizieren ist, und dass dies kein Beiwerk, kein „nice-to-have“ für ein Unternehmen ist, sondern die Essenz eines nachhaltigen Erfolgs. Eigentlich ganz einfach: „Tue Gutes und rede darüber.“
Einen weiteren Beitrag zum Thema CSR im Unternehmen finden Sie auch unter: http://www.haffapartner.de/smz/2014/06/corporate-social-responsibility-schweigend-gutes-tun-ist-ehrenvoll-wer-die-gesellschaft-bewegen-will-muss-aber-den-mund-aufmachen/