Was geht, was bleibt, was kommt?
Was wird für Kommunikatoren in Unternehmen und Agenturen wichtig sein im nächsten Jahr? Welchen neuen Herausforderungen müssen wir uns angesichts der rasanten Veränderungen – Stichworte Digitalisierung/digitale Transformation – stellen?
Im Prinzip gelten die oft genannten Trends der letzten Jahre nach wie vor; wichtig sind demnach: Hochwertiger Content, die wachsende Bedeutung von Bildern und Bewegtbild, Dialog und Conversation Management, Monitoring und Measurements, genaueres Targeting – weg von Zielgruppenansprache hin zu Personas, vom Outbound zum Inbound-Marketing – und klar, immer mehr Digitalisierung der gesamten Kommunikation und der Kommunikationsprozesse.
Die ersten beiden der eingangs gestellten drei Fragen sind daher schnell und kurz beantwortet.
Was geht? Einbahnstraßen-Kommunikation, hoheitliche Kommunikation von Unternehmensbotschaften vom Sender zum Empfänger
Was bleibt? relevante Inhalte, sehr guter Content und immer vielfältigere – vor allem digitale – Kommunikationskanäle und -Plattformen, die professionell bespielt werden müssen
Was kommt? Das zu beantworten ist schon komplizierter. Da möchte ich zum einen das steigende Tempo nennen: Kommunikation wird immer schneller, real-time Aktionen und Reaktionen sind zunehmend gefragt, im Web kann man nicht übers Wochenende Pause machen, denn das machen die Kunden, die Community, die Stakeholder, die Influencer oder wer auch immer ja auch nicht.
Zum zweiten sehe ich die wachsende Rolle der Personalisierung in der Kommunikation. Nicht nur die führenden Ideen und Konzepte von Unternehmen stehen im Mittelpunkt, sondern auch die Person, die sie erläutert und in die Öffentlichkeit trägt, ist elementarer Teil einer Kampagne: Personal Branding ergänzt Thought Leadership.
Drittens sehe ich uns Kommunikatoren gefordert, sich mit Fake News, Bots und automatisierter Kommunikation auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt die Wahl von Trump und das Erstarken von Nationalismus und Rechtspopulismus haben gezeigt, dass hier mit Hilfe von Technologien und Kommunikationstools gezielt Einstellungen und Verhalten massiv beeinflusst werden können. In dieser Entwicklung liegt eine große Gefahr für alle, die seriös kommunizieren, die ihren Auftrag ernst nehmen. Verhindern können wir die gezielte, massenhafte und professionelle Verbreitung unwahrer Aussagen nicht. Aber wir können und müssen unsere Stimme dagegen erheben und uns davon abgrenzen. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist politisch, moralisch und ethisch vertretbar. Meinungsfreiheit ist nicht die Freiheit für jede Lüge, jeden Hass, Gewalt und Schmutz.
Das Internet ist per se neutral und offen, es steht allen zur Verfügung, es steht für Meinungsfreiheit, jeder kann sich dort äußern. Aber wenn wir wollen, dass das so bleibt, wenn uns die Freiheit, die Offenheit und die Demokratie wichtig sind, dann müssen wir sie verteidigen gegen die, die die Technologien nutzen, um die Freiheit abzuschaffen. Denn: „Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“.
Mehr Tipps oder weitere Fragen? Schreiben Sie uns einen Kommentar zu diesem Beitrag oder schicken Sie eine E-Mail an: blog@haffapartner.de