5 Tipps für gutes Event-Catering und ein Plädoyer für die Butterbrezel
Heute muss ich mal hart mit der Event-Catering-Branche ins Gericht gehen. Das, was mir angebliche Profis in letzter Zeit auf Veranstaltungenzum Essen vorsetzten, wird dem Anlass "Event" in keinster Weise gerecht. Gäste und Gastgeber wollen und sollen netzwerken und sich gepflegt unterhalten. Dies wird unmöglich, weil es unmöglich ist, die angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten gepflegt und manierlich zu sich zu nehmen – es kleckert, tropft und klebt ohne Ende.
Das kennen wir doch alle: Die Canapés sind kunstvoll aufgeschichtet – zum Beispiel Salatblatt, Roastbeef, Remoulade, Weintraube. Oder Salatblatt, Parmaschinken, Paprika, Olive. Oder Bruschetta mit vielen kleinen Tomatenstückchen. Was passiert, wenn man das Teilchen zum Mund führt? Richtig, mehr als die Hälfte des Belags fällt runter – wenn Sie Glück haben, auf den Teller, wenn Sie Pech haben auf Ihre Kleidung, auf den Tisch oder auf den Boden. Wollen Sie diese Sauerei vermeiden, bleibt Ihnen nur übrig, möglichst viel auf einmal in den Mund zu stopfen – auch nicht gerade ein ästhetischer Anblick. Und es gibt bessere Smalltalk-Aufhänger als „Entschuldigung, ich kämpfe gerade noch mit dem Canapé“!Immerhin, auch Caterer zeigen eine gewisse Lernkurve – sie setzen einen Deckel auf den Essensstapel. Das nennt man dann bei eleganter Dreiecksform Sandwich oder Tramezzini. Der Vorteil: Der Belag fällt nicht sofort herunter. Das funktioniert aber nur, wenn die Teile relativ klein sind und das Brot getoastet, also etwas fester ist. Leider ist das Weißbrot im Normalfall aber ohne Rinde und sehr dünn und lapprig. Bei größeren Formaten – kürzlich bekamen wir Dreiecke mit einer Kantenlänge von ca. 12-14 cm serviert – wird es für Gäste und Gastgeber ziemlich unangenehm: Schon beim Nehmen des Happens von der Servierplatte fällt an allen Seiten etwas von der Füllung runter, und genau so geht es beim Essen weiter. Da ist selbst bei höchster Konzentration keine gepflegte Unterhaltung mehr möglich, von gepflegten Manieren ganz zu schweigen.
Dabei lassen Sich solche peinlichen Situationen ganz einfach vermeiden: Wenn Sie verantwortlich sind für Catering auf Messen, Tagungen oder Konferenzen, versetzen Sie sich vorher in die Situation, in der Essen gereicht wird und passen Sie die Art des Essens an diese Situation an. Gibt es Stehtische, oder sitzen die Gäste an Tischen? Wollen Sie wirklich Fingerfood, oder wäre es nicht besser, die Gerichte mit Besteck zu essen?
Und hier meine Tipps:
- Ermöglichen Sie es allen Teilnehmern, gepflegt zu essen und sich dabei gut unterhalten zu können.
- Vermeiden Sie Gerichte, bei denen man sich konzentrieren muss, sie gut und manierlich zu essen.
- Wählen Sie die Gerichte nach diesen Kriterien aus.
- Vermeiden Sie Gerichte, die Tropfen, kleckern und kleben.
- Sorgen Sie für passendes Geschirr, Teller, Besteck, Servietten
Mein persönliches Fazit nach vielen Catering-Katastrophen: Ich breche eine Lanze für die klassische Butterbrezel!
P.S.: Hier noch ein Tipp für erfolgreiche Events