Gastbeitrag: Frauennetzwerke – Ein Lagebericht

Rollenbild„Männer pflegen ihr Netzwerk, Frauen ihre Familie.“

Diesen Ausspruch bekam ich kürzlich im Zusammenhang mit Frauen und Netzwerken zu hören.
Ist es möglich, dass sich die Frauen mit ihrer Kompetenz hinter der Familie verschanzen und deshalb nicht in den Führungsetagen und auf den Konferenzbühnen vertreten sind? Unsinn!Männer netzwerken und Frauen auch – nur sind sie noch nicht gut genug miteinander vernetzt. Grund dafür ist ihr unterschiedliches Netzwerkverhalten.

Männer pflegen ihr Netzwerk, Frauen gründen eins
Freimaurer, Burschenschaften, Turnvereine - Männerbünde sind so alt wie die Menschheit. Da sich viele Frauen in den typischen Boys-Clubs nicht willkommen fühlen, gründen sie eigene Netzwerke oder werden dort Mitglied – vor allem in klassischen Männerdomänen wie der Techbranche. Als Beispiele seien hier die Digital Media Women, webgrrls oder auch firmeninterne Netzwerke wie "Women in Pole Position" (WIPP) bei Daimler genannt. Mitglied in einem Verein zu sein, bedeutet nicht, ein Netzwerk zu haben. Das lebt vom eigenen Engagement und der gegenseitigen Förderung und Empfehlung. Das gut gepflegte Adressbuch, der informelle Austausch sind dabei wichtiger als eine Vereinsmitgliedschaft.

Männer pflegen ihr Netzwerk, Frauen tauschen sich untereinander aus
Im Joballtag allein unter Männern entsteht das Bedürfnis, sich mit anderen Frauen nach dem Motto „Liegt es an mir oder sind es die anderen?“ auszutauschen. Der Erfahrungsaustausch oder ein gemeinsames Anliegen stehen oft im Vordergrund der Netzwerkgespräche, nicht die eigene Karriere. Selten greifen Frauen zum Hörer und formulieren konkrete Anliegen an andere, um selbst fachlich weiterzukommen. Dabei ist es wichtig, nicht zum besseren Mann werden zu wollen, sondern sich besser zu positionieren und beherzt Chancen zu ergreifen.

Netzwerke – vereinigt euch!
Die Realität ist, dass Frauen und ihre fachlichen Kompetenzen an den entscheidenden Stellen immer noch nicht sichtbar genug sind, sei es auf Führungsebene, auf den Bühnen von Konferenzen oder in den Medien. Hier ist Lobbyarbeit nötig. Das Umparken in den Köpfen findet nicht von alleine statt. Deshalb braucht es viele Netzwerke, die untereinander gut vernetzt sind - nicht nur Frauennetzwerke. Gemeinsam geht es leichter!

Maren MartschenkoMaren Martschenko arbeitet als freiberufliche Markenberaterin und hat 2012 das Münchner Quartier der Digital Media Women http://www.digitalmediawomen.de/ mitgegründet. Das Blog der DMW ist eines der führenden Konferenzblogs der digitalen Szene in Deutschland. Sie fördern nur Konferenzen mit einer Medienpartnerschaft, die auch Frauen auf der Bühne haben. Die Ausrede „Es gibt keine Frauen“ gilt nicht mehr. Die DMW setzen bei ihrer Arbeit stark auf Kooperationen mit anderen Netzwerken und Organisationen.

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